We explore differences between two measurement concepts of worker flows widely used in the literature referred to as the turnover
and reallocation concepts. We find that measuring worker flows by the turnover concept leads to substantially (about 5 percent
of total employment) higher worker flow estimates and slightly increased age, size and industry group effects on firm level
worker flows as well as differences between growing and declining firms relative to the reallocation concept.
Kurze Beschäftigungsepisoden spielen eine wichtige Rolle auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Dementsprechend ist die Arbeitskräftefluktuation
höher als die Arbeitsplatzfluktuation: Der Unterschied zwischen den beiden Messkonzepten beträgt rund 5% des durchschnittlichen
Beschäftigungsstandes. Die Anwendung des Konzepts der Arbeitsplatzreallokation hat deshalb eine Unterschätzung des Einflusses
von Unternehmensgröße, Unternehmensalter und Personalstandsentwicklung auf die "überschüssige" Mobilität zur Folge. Größere,
ältere und im Durchschnitt höher entlohnende Unternehmen verzeichnen nach Korrektur um unternehmensspezifische fixe Effekte
geringere überschüssige Mobilität (Churning). Der Beitrag von neu gegründeten und schließenden Unternehmen zur Fluktuation
von Arbeitskräften ist geringer ist als ihr Beitrag zur Arbeitsplatzreallokation. Die Arbeitskräftefluktuation auf Unternehmensebene
weist eine höhere Persistenz auf als betriebliche Personalstandsänderungen, aber geringere Persistenz als die unternehmensspezfische
Entlohnungs- und Beschäftigungspolitik. Nicht zuletzt wird die Bedeutung von Nicht-Linearitäten in der Beziehung zwischen
Unternehmenswachstum, Unternehmensalter und Unternehmensgröße sowie der der betrieblichen Entlohnungspolitik und Arbeitskräftemobilität
deutlich.
Die Verfügbarkeit einer ausreichenden Zahl geeigneter Arbeitskräfte ist ein zentraler Standortfaktor für das arbeitsintensive
Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Trotz hoher Arbeitslosigkeit und Regelungen für ausländische Saisonbeschäftigte können
jedoch häufig Stellen nicht besetzt werden. Da der Sektor großteils junge Arbeitskräfte benötigt, ergibt sich durch die künftige
demographisch bedingte Verknappung junger Arbeitskräfte eine zusätzliche Erschwernis. Die Studie liefert Erklärungshypothesen
für die relativ hohe Arbeitslosigkeit und die Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen im Beherbergungs- und Gaststättenwesen.
Die empirische Überprüfung der Forschungshypothesen basiert weitgehend auf den Individualdaten des Hauptverbandes der österreichischen
Sozialversicherungsträger und des Arbeitsmarktservice. Überlegungen zum künftigen Bedarf an Arbeitskräften und wirtschaftspolitische
Empfehlungen beschließen die Untersuchung.
Die Wiener Stadtwirtschaft unterliegt einem erheblichen Strukturwandel: Binnen eines Jahres werden in Wien etwa 60.000 Arbeitsplätze
neu geschaffen, während ebenfalls 60.000 verloren gehen. Rund 45% der Wiener Arbeitnehmer wechseln ihren Arbeitsplatz; etwa
10% der Beschäftigerbetriebe werden neu geschaffen bzw. geschlossen. Auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich eine Segmentierung in
Arbeitskräfte mit stabilen und instabilen Arbeitsverhältnissen. Während junge und kleine Unternehmen in Wien rascher wachsen
als im Österreich-Durchschnitt, entwickeln sich größere und ältere Unternehmen unterdurchschnittlich.